Eine Schule voller Talente
Herwig-Blankertz- Berufskolleg beschließt Kooperationsvertrag mit der Hochschule Bochum
Nach einer anderthalbjährigen Pilotphase wurde am 16. Februar der Kooperationsvertrag des Programms „Talentscouting“ am Campus Vest unterzeichnet. Talentscouts der „RUB“ coachen in enger Zusammenarbeit mit den Beratungslehrern des Herwig-Blankertz-Berufskollegs talentierte Schüler*innen auf dem Weg zum Studium.
Individuelle Berufsübergänge gestalten - Netzwerke verbinden
Welcher Studiengang ist der richtige für mich? Passt dieser zu mir, meinen Stärken und Interessen? Welche Berufsaussichten habe ich eigentlich nach dem Studium? Dies sind nur einige der Fragen, welche sich Oberstufenschüler spätestens Ende der Jahrgangsstufe 12 stellen. Um Licht ins Dunkle zu bringen und die angehenden Abiturienten möglichst gut zu begleiten, initiierte Frau Wieland, Studien- und Berufswahlkoordinatorin am Herwig-Blankertz-Berufskolleg, eine Kooperation mit der Ruhr-Uni-Bochum. „Das Programm „Talentscouting ist ideal für diejenigen, die wenig Unterstützung aus ihrem Elternhaus erhalten. Mit unserem Coach Alberto Rodriguez erreichen wir eine individuelle Berufs- und Studienberatung, die den Schülern viele Perspektiven aufzeichnet.“ Mit an Bord der Kooperation sind nicht nur die Uni-Bochum, sondern ein ganzer Hochschulverbund und das Talentzentrum NRW.
Der Kooperationsvertrag als logische Konsequenz der guten Zusammenarbeit
Der Ausgangspunkt der nun fest verankerten Zusammenarbeit bildete die Pilotphase, welchen ihren Startpunkt 2016 setzte. Jeden Monat berät Alberto Rodriguez ausgewählte Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg in ein Studium oder eine Berufsausbildung. Diese kontinuierliche Betreuung wird nun mit einer Plakette sichtbar wertgeschätzt. Professor Bock, der Präsident der Bochumer Hochschule, ist selbst anwesend bei der Vertragsunterzeichnung. Er setzt damit ein Zeichen, wie sehr ihm dieses Projekt am Herzen liegt. Er hofft, „dass das Programm weiterhin unterstützt und gefördert wird, weil in den Schülern viel Potenzial steckt, welches sie allein manchmal nicht entdecken.“ Viele Erstsemester stammen aus dem Talentscout-Programm und wurden positiv bestärkt und gefördert.
Von einer vagen Vorstellung ist mir nun klar, welche Optionen für mich in Frage kommen
Jiannis, einer der HBBK-Talente hatte vor dem Programm eine grobe Vorstellung von seiner beruflichen Perspektive. Er berichtet, dass er schon von klein auf Medizin studieren wollte. Daher wählte er den Bildungsgang Abitur mit dem Schwerpunkt Gesundheit am Recklinghäuser Berufskolleg. In den monatlichen Gesprächen mit Alberto Rodriguez berichtete er von seinem Interesse an Autos und seinen Fähigkeiten auch „ daran herumzuschrauben“. Dabei brachte ihn Alberto auf die Idee, in diesem Bereich einen Plan B zu sehen, falls er keinen Studienplatz für Medizin bekommen sollte. Jiannis erkannte, dass er auch Talente im technischen Bereich habe. Beide Bereiche lassen sich auch gut verbinden, wenn man an die Zukunft der Medizintechnik denkt. Jiannis wie auch die anderen Schüler loben sehr die persönliche Ebene, auf der Alberto sie berät. Von persönlichen Gesprächen, über Zugänge zu Schnuppertagen bis hin zu Stipendien zum „Ruhrtalent-NRW“ bietet das Talentscout-Programm viele Möglichkeiten der Unterstützung.
Gleiche Chancen für alle
Die richtige Studienwahl ist für sich genommen schon schwer, aber nachgewiesen umso schwerer, wenn unsere Schüler aus Nicht-Akademiker-Familien, aus Familien mit einer Zuwanderungsgeschichte oder aus besonders einkommensschwachen Familien kommen, so Bettina Weber. Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, welches auch im Kooperationsvertrag fest verankert ist, hier Wege und Zugänge zu einem Hochschulstudium und zu einer qualifizierten Berufsausbildung aufzuzeigen. „Wir freuen uns sehr einen nachhaltigen Grundstein in der Berufsberatung für unsere Schüler gelegt zu haben“, so die Bereichsleiterin für den Bereich Beratung/Öffentlichkeitsarbeit.